Warum empfehle ich ab und zu glutenfrei zu essen?
Es gilt als erwiesen, dass jede Form von Gluten-Unverträglichkeiten bis hin zur Zöliakie nur in Gebieten auftritt, in denen glutenhaltige Getreidesorten zu den Grundnahrungsmitteln zählen. Da die Häufigkeit von Neuerkrankungen in den letzten 25 Jahren stark zugenommen hat, ist davon auszugehen, dass die Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten und die Umweltkomponenten dabei eine wichtige Rolle spielen. Variationen im Speiseplan entlasten deine Verdauung und senken die Wahrscheinlichkeit an einer Unverträglichkeit zu erkranken. Stress ist dabei ein Trigger-Faktor, neben glutenfreien Mahlzeiten ist die entspannte Umgebung und das „sich Zeit nehmen“ fürs Essen ein wesentlicher Punkt um gesund zu bleiben!
Beispielhaft im Sinne einer gesunden Ernährung ist da die oft zitierte mediterrane Küche. Wo liegt der Unterschied zwischen der echten italienischen Küche und dem was bei uns allgemein darunter verstanden wird? Bei uns äußerst beliebt sind deren weizenlastige Gerichte (Pizza und Pasta). Da immer alles schnell gehen muss, gibt es kaum noch glutenfreie Mahlzeiten.
In Italien ist die Küche jedoch nach wie vor – zumindest in zahlreichen Regionen – Teil des ausgeprägten Savoir Vivre. Man nimmt sich Zeit fürs Essen und genießt die Mittagspause! Eine ausgewogene Mahlzeit besteht aus: Antipasti, einer kleinen Portion Pasta – zumeist mit einer leichten Sauce oder Gemüse der Saison, danach Fisch, Fleisch oder Hülsenfrüchte mit Gemüse und dazu oder danach einen kleinen Blattsalat der den Magen schließt. Als Nachspeise gibt es je nach Saison frische oder eingelegte Früchte. Für das ganze Programm sieht der Tagesablauf eine Pause von 2 Stunden vor. Dolci (Desserts) sind besonderen Anlässen vorbehalten und das Gelato gibt es eigentlich nicht als Nachspeise, sondern dieses essen die Italiener beim Flanieren im Ort (der Passegiata), losgelöst von den Mahlzeiten.
Isst man bei uns italienisch, verzichtet man auf die ballaststoffreichen Gemüsebeilagen, ersetzt die leichte Gemüsepasta durch käse-überbackene Lasagne und schlingt am Ende eines eilig verzehrten, oftmals lieblosen Gericht zur Befriedigung noch ein Tiramisu oder ein kaltes Eis hinunter. Ist es heutzutage schwer möglich sich 2 Stunden Zeit zu Mittag gönnen, sollte man dennoch Wert auf eine entspannte Umgebung legen und auf ein bekömmlich zubereitetes, ausgewogenes und nährstoffreiches, gekochtes Mahl setzen.
Zutaten für 4 Personen oder 28 Stück à ca 7cm Durchmesser:
180 g Buchweizen- oder Hirsemehl
70 g Mandeln, gemahlen
½ TL Salz
½ TL Natron
3 grosse Eier, oder 2 Eier und 1 EL Chiasamen vorher eingeweicht
1 EL verflüssigtes Kokos- oder Rapsöl, plus mehr zum Backen
150 ml ungesüsste Mandel- oder Reismilch
je 1 Prise Zimt, Kardamom, Zitronenschale
Eier aufschlagen und schaumig schlagen. Buchweizen- oder Hirsemehl, Mandeln und Gewürze mischen, Salz und Natron untermischen, Kokosöl zugeben und abwechselnd Mehlmischung und Milchersatz untermixen bis ein breiiger Teig entsteht.
Eine beschichtete Pfanne auf mittlere Hitze vorwärmen, 1 TL Kokosöl zugeben und von circa 1 EL Teig Mini Pancakes einfüllen, rundherum genug Platz zum Wenden lassen. Nach circa 2 Minuten einmal wenden.
Nach und nach den ganzen Teig verbraten und die fertigen Pfannkuchen bis zum Verzehr auf einem Bain-Marie warm halten: dazu einen Topf mit Wasser erhitzen, mit einem Teller abdecken und Pancakes darauf ablegen, mit Alufolie abdecken.
Da Buchweizen- oder Hirsemehl dazu neigt eine trockenere Konsistenz zu ergeben empfehle ich unbedingt eine saftige oder cremige Auflage. Zum Beispiel macht man aus 2 Orangen, 3 Datteln und 1/2 Granatapfel einen spritzigen Salat den man mit etwas Zimt bestäubt. Zudem habe ich noch 3 Äpfel in Spalten geschnitten und in 1 EL Butter anbraten. Als Alternative könnte man die glutenfreien Pancakes mit Avocado-Stückchen und Ahorn-Sirup saftig belegen.
Auf grund des Zeitaufwands fürs Backen, ist das Rezept definitiv eher für ein Wochenend-Spätstück gedacht! Sollten nicht alle beim Frühstück verputz werden, in einer Keksdose aufgehoben schmecken sie auch am Nachmittag als kleiner Snack!
Bist du oder deine Kinder der Meinung: zu gesund – schmeckt zu trocken, probier doch mal Emilies kinderleichte low-carb Variante für 2 Personen:
3 Eier oder 2 Eier plus 1 EL Chiasamen in 4 EL Wasser gequollen
1 Banane, zerdrückt
1 Prise Vanille, 1 Prise Kurkuma, 1 Prise Salz, etwas Zitronenschale und 1 Spritzer Zitronensaft
1 EL Kokosöl oder Ghee oder Butter
1 EL geriebene Mandeln
Die Banane zerdrücken und mit den Eiern, den Gewürzen und dem flüssigen Fett zusammen mixen. Die Pfanne auf mittlere Hitze vorwärmen und 1 TL Fett erhitzen. Mini Pancakes einfüllen, rundherum genug Platz zum Wenden lassen. Nach circa 2 Minuten einmal wenden.
Variante: Eigelb aufschlagen, zerdrückte Banane untermischen, Eiweiß zu Schnee und unterheben
Aus der Sicht der TCM ist die Variante mit Buchweizen- oder Hirsemehl die ausgewogenere Mahlzeit da das Getreide als wertvoller Energiespender gilt. Die Gewürze wirken der Verschleimung entgegen.
Buchweizen hilft bei Durchfall, bei Entzündungen, Unruhe, Hautunreinheiten und Venenschwächen, Krampfadern.
Eier tonisieren das Yin, sie sind sehr nährend und empfehlenswert bei ausgezehrten, rekonvaleszenten Personen. Sie tonisieren das Lungen-Yin und helfen bei trockenem Husten, bei Heiserkeit und Stimmverlust. Sie nähren das Blut, wirken bei trocknen Augen und Nachtblindheit. Sie wirken bei Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und unterstützen die Milchbildung in der Stillphase.
Hirse wird bei Gastritis, Heißhunger und Trockenheitsverstopfung eingesetzt. Sie nährt das Yin und befeuchtet den Dickdarm, regt die Diurese an, klärt feuchte Hitze (Pilzerkrankungen), unterstützt bei Milz-Qi Schwäche und kräftigt die Nieren. Sie enthält viel Kieselsäure!
Zur low-carb Variante gilt zu sagen dass die Kombi aus Ei und Banane in Fett gebacken dazu neigt Feuchtigkeit zu bilden und die Mitte zu belasten. Für die schwierige Teenagern-Haut wäre die TCM Variante empfehlenswerter – aber wer legt sich gerne mit einem Teenager an…deshalb habe ich Emilie empfohlen Kardamom und Zitronenschale hinzuzufügen, um der Feuchtigkeitsbildung entgegenzuwirken.
Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.
Über dieses Rezept freue ich mich besonders, mein Sohn ist Zöliakie betroffen und ich versuche soviel wie möglich für uns zu adaptieren. Bzw. ich liebe das warme TCM Frühstück und werde die Pancakes sehr gerne versuchen!
Schön! Da die süßen Sachen immer etwas zu kurz kommen am Blog -mein Schwerpunkt ist nun mal Gemüse – hecke ich gerade etwas aus …du darfst gespannt sein!
alles Liebe – auch für deinen Sohn, Pascale
Ich habe den ganzen Teig im Backrohr in einer beschichteten Auflaufform gebacken. Während der Pancake schön aufgegangen ist, habe ich das Apfelkompott geköchelt und beides ist zur gleichen Zeit fertig geworden. Den Pancake habe ich dann noch in der Form in gleiche Stücke geteilt … so war der Zeitaufwand nicht so groß.
Super liebe Carmen! danke für die Inspiration und das Teilen deiner Vorgangsweise! bis vbald, glg Pascale