Es war einmal vor vielen, vielen Jahren auf einer Skipiste in Zell am See. Wir schrieben das Jahr 1989 und ich hatte meinen ersten Kontakt mit der Hütten-Gastronomie. Mir kamen diese fremden Dinger riesig vor und lagen mir schwer im Bauch. Von der Kombi mit Vanillesauce wurde mir per se schlecht. Manchmal ließ ich mich überreden die buttrige Version zu teilen, denn die geschmackliche Harmonie zwischen Butter, Mohn, Powidl und Zucker gefiel meinem Gaumen schon. Die Rede ist, du hast es längst erraten, von Germknödeln!
Klebreisbällchen mit Bohnenpaste kennt man ja vom Asiaten. Als meine Kinder sich letztes Mal Germknödel selber machten, hatte ich plötzlich auch Lust auf den Geschmack von Powidl, Mohn und Butter und so kam ich auf diese Idee. Mir macht es einfach Spaß, etwas das mir zwar schmeckt, das ich aber nicht vertrage – durch eine geschmackliche ähnliche Komposition zu ersetzen mit der mein Körper besser fährt. Dass dabei mitunter etwas völlig Neues entsteht, macht für mich den Reiz aus.
Die Bällchen sind blitzschnell gemacht und haben den Kindern auch sehr gut geschmeckt.
Nun sitze ich hier im Skiurlaub und von Klebreismehl fehlt jede Spur, dafür tröste ich mich mit einer schönen Piste und dem Sonnenschein! Falls du ein Gluten Problem hast und einen Asialaden in deiner Nähe, dann probiere sie, meine Ersatz-Germknödel!
EINE NASCHEREI DIE DEM ALTERUNGSPROZESS DEN KAMPF ANSAGT
ZUTATEN (18 Stück)
100 g Klebreismehl E
(plus etwas mehr zum Wenden der Bällchen am Schluss)
1 EL Reismehl M
circa 100 ml lauwarmes Wasser W
25 g Mohn (gemahlen) F
55 g Powidl (lux: Quetschenkraut) H
Je nach Geschmack:
Butter, Kokosmilch, Kompott oder Staubzucker zum Servieren.
ZUBEREITUNG
In einer Schüssel die 2 Mehlsorten miteinander vermischen. (Klebreismehl gibt es in jedem Asialaden zu kaufen). Das warme Wasser nach und nach hinzugeben und gut vermischen, nur so viel Wasser zugeben, dass ein samtig weicher, aber nicht zu feuchter Teig entsteht. Der Teig ist nicht klebrig, die klebrige Konsistenz wird erst durch den Kochvorgang aktiviert.
Mohn oder Sesam selber zu mahlen ist gar nicht so einfach. Die Körnchen sind einfach zu klein, da braucht es schon das richtige Gerät dazu. Zum Glück habe ich von meiner lieben Freundin Klara eine alte Mohnmühle geschenkt bekommen, denn frisch gemahlen hat er mehr Aroma, als wenn man bereits gemahlenen Mohn kauft. Auf Grund des hohen Fettgehalts werden die kleinen Körnchen im gemahlenen Zustand auch schnell ranzig! Also unbedingt auf gute Ware achten und selber mahlen!
Den gemahlenen Mohn mit dem Powidl vermischen. Powidl heißt auf luxemburgisch Quetschenkraut. Gemeint ist, im Gegensatz zur Zwetschgen-Marmelade, ein lang eingekochtes, völlig zuckerfreies Zwetschgenmus.
Einen Teelöffel voll Teig abnehmen und zu einer Kugel formen, diese flach drücken und ¼ TL Fülle in die Mitte geben und den Teig vorsichtig um die Fülle verschließen. Das braucht etwas Fingerspitzengefühl, damit das Mus wirklich nur innen im Knödel ist und nicht heraus quillt, bzw sich außen herum verteilt. Es ist sehr verlockend zu viel Fülle auf den Mini-Teigfladen zu geben, aber gib dieser Versuchung nicht nach! Weniger ist mehr!
Wer keine Lust auf das Füllen hat, rollt einfach volle Bällchen und richtet sie mit der Powidl-Mohn-Fülle an. Geschmacklich kein Abbruch und technisch absolut sicher!
In einem Topf Wasser zum kochen bringen und die Bällchen einfüllen und vorsichtig köcheln, bis sie an die Oberfläche aufsteigen. Mit einem Schaumlöffel herausfischen und abtropfen lassen. Abschließend in etwas Klebreismehl wenden, damit sie nicht aneinander kleben.
Als Vanillesauce- oder Butter-Ersatz schmecken sie auch gut mit etwas Kokosmilch, Zucker, Vanille und Kokosflocken. Ich hatte noch Quitten-Kompott im Vorrat. Wie immer sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt!
Dieses Rezept findest du in meinem ebook: DER SÜSSE MOMENT: 30 TCM NASCH REZEPTE
AUS DER SICHT DER TCM
Klebreis ist wie alle Reissorten glutenfrei, er ist warm und süß und wirkt auf Milz, Magen und Lunge. Therapeutisch wird vor allem auf Grund seiner befeuchtenden Eigenschaft eingesetzt, er nährt das Yin und lindert Trockenheit. Zu einem Brei verkocht hilft er bei Durst, vermindertem Appetit und Brechreiz. Durch seine wärmende Eigenschaft wird er bei Durchfall und häufigem Urinieren (Nieren Yang Mangel) empfohlen.
Der Nierenbezug wird durch die Kombi mit schwarzen Lebensmittel unterstrichen: schwarz, die Farbe des Wasserelements wirkt auf die Nieren welche unsere Ursprungsenergie (Jing) beherbergen . Mit ihr sollte man, um dem Alterungsprozeß möglichst entgegen zu wirken, gut haushalten,. Knochen, Zähne und Gehirn werden den Nieren zugeordnet, wenn das Wasserelement (Niere) versiegt, treten hier Beschwerden auf, da wir zunehmend austrocknen.
Mineralien reiche Lebensmittel wirken sich positiv auf das Nieren Yin aus und sind ideale Lebensmittel bei Wechselbeschwerden. Aus westlicher Sicht ist Mohn reich an ungesättigten Fettsäuren, Kalzium, Zink, Kalium, Magnesium, Eisen sowie Vitamin E und B1 und er besteht zu 20% aus zum Teil hochwertigem Eiweiß.
Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.
Danke, liebe Pascale, da freu ich mich schon echt drauf!
Mohn und Powidl ist einfach eine herrliche Kombination.
Nur eine kleine Anmerkung, wenn ich deine Mails bekomme, gibt es immer eine Phishing – Warnung. Ich kenn mich leider nicht aus, vielleicht hat das was mit meinem Mail-Zugang zu tun. Da ich das aber sonst nie bekomme, wollt ich dir das mal schreiben.
Ganz liebe Grüße und danke für die vielen Anregungen und Informationen!
Regina
Liebe Regina,
Liebe Regina,
danke fürs Melden und es freut mich, dass du nach wie vor mit von der Party bist!
Das mit dem Pishing Hinweis habe ich jetzt gegoogelt und es hängt damit zusammen, dass ich einen Link auf meine Webseite eingebaut habe,
nur technische Lösung ist mir noch etwas unklar…bitte um Geduld, danke!
glg, Pascale
Liebe Pascale,
bin seit einigen Monaten eine begeisterte Leserin deines Blogs. Probier auch immer wieder etwas aus.
Nun zu deinem echt lecker klingenden Rezept: Wo kaufst du bitte Klebereismehl, bzw. Reismehl?? Ich wohne am Land, da bin ich schwer am Überlegen, wo ich das kaufen könnte.
Liebe Grüße
Stephanie
Liebe Stephanie, hmm am Land kann das eventuell schwierig sein, sonst wie im Blog beschrieben am besten im Asialaden oder zur Not bestellen: http://amzn.to/2kXwmxb, in Bio Qualität habe ich auch noch keines gefunden! glg, Pascale