Mir ist ein Fehler passiert! Und das ist mir extrem unangenehm. Kennst du das auch? Ich hasse es Fehler zu machen, ich würde sogar soweit gehen zu sagen: ich habe meistens krampfhaft versucht Fehler zu vermeiden.
Am Wochenende war ich bei einem Weiterbildungs-Seminar im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und da durfte ich einmal mehr tief in mich hineinblicken und faszinierende Zusammenhänge erkennen. Als Kinder haben wir uns gewisse Macken angezüchtet um unser angeborenes Bedürfnis nach Liebe zu stillen. Im Prinzip bist du eine Mischung aus den 5-7 Menschen mit denen du viel Zeit verbringst. Von ihnen lernst du und eignest dir Glaubenssätze und Muster an.
Als vergangene Woche eine Leserin meiner TCM Begleitung mich auf das Nichtfunktionieren eines Rezeptes der Oktober-Ausgabe hinwies, wollte ich in Grund Boden versinken. Was hatte ich getan, durchfuhr es mich. Denn, das zum Fermentieren in den Keller getragene Gemüse, war auch bei mir nicht milchsauer geworden. Mir schoss ein, dass dies an der von mir gewählten Rezept-Abwandlung liegen musste. Ich hatte auf Grund eines Gefäßproblems die Lake verdoppelt. Das Rezept am Blog HIER ist nun in der Originalfassung aus dem Buch und ich freue mich über deine Erfahrungen mit dem Rezept. Scheinbar ist das Verhältnis von Gemüse zu Lake elementar! Auf mein Entschuldigungsschreiben an die Leserin erhielt ich folgende liebenswürdige Botschaft zurück: „Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe, da ich es schon so lange versuchen wollte. 🙂 Und aus Fehlern lernt man ja und kann sich verbessern! Sie müssen sich also gar nicht entschuldigen. :-)“
Das war Balsam für meine Seele. Genauso ist es: aus Fehlern wird man klug und ich habe verstanden dass man beim Fermentieren genau wie beim Backen, nicht an den Rezepten herumschrauben darf, wenn man nicht verstanden hat worum es da genau geht und die wohlwollende Haltung der Leserin extrem stressmindernd ist. Das wollen wir doch alle, oder?
Mein Perfektionismus hat mich nicht weitergebracht. Ab und zu bin ich vielleicht gelobt worden, aber ansonsten wäre mein Leben, innerlich wesentlich harmonischer ohne Perfektionismus ablaufen. Daran arbeite ich nun, denn mir ist bewusst: ich habe mir extrem viel unnötigen Stress in mein Leben geholt. Egal ob emotionaler Stress, körperlicher durch Überanstrengung beim Sport, oder Stress auf Grund von Dingen die ich esse und mein Körper nicht verdauen kann … meinem Bauch bekommt das nicht.
Auf dem Weg zu einer entspannten Grundhaltung hilft mir Mediation. Probier mal zum Beispiel zum Beispiel diese HIER von Laura Seiler aus. Der Vorteil der Selbstliebe ist, dass du selbst dafür zuständig bist und du niemand anders gefallen musst. Völlig stressfrei kannst du erkennen was du gut machst. Das klingt doch einfach, oder?
Und nun sei lieb zu dir selbst und kocht dir was!
Kürbis-Curry:
Für die Sauce:
2-3 Scheiben Ingwer, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Prise Chiliflocken oder 1 zerdrückte, getrocknete Chilischote
1 TL Kreuzkümmel
1 EL gelbe Currypaste
400 ml Kokosmilch
2 EL Limettensaft
1 EL Fischsauce
1 TL Kokoszucker
Salz
500 g Butternuss-Kürbis, in feine Scheiben geschnitten
2 rote, 1 grüne Paprikaschote in zarte Streifen geschnitten
1 Zwiebel, gewürfelt
Koriander
1 Limette
800 g Spinat
Zuerst die Sauce vorbereiten: dazu den Knoblauch, Ingwer, Chiliflocken, Kreuzkümmel und Currypaste bei mittlerer Hitze kurz anbraten. Kokosmilch zugeben, Limettensaft, Fischsauce, Kokoszucker und Salz zugeben. Gut verrühren. Die Sauce bei mittlerer Hitze aufkochen. Wenn die Sauce kocht, die Temperatur zurückdrehen und 10-15 Minuten köcheln lassen. Abschmecken.
2 TL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Paprikastreifen und Zwiebel zugeben und dünsten bis die Zwiebel glasig sind und die Paprikastreifen weicher werden, circa 3-5. Die Butternuss-Scheiben zugeben und weitere 5-7 Minuten garen.
Den Spinat ganz zum Schluss zugeben und nur ganz kurz mitdünsten, damit er gerade mal zusammenfällt. Am besten mit Deckel drauf!
Butternuss-Spaghetti-Paprika-Gemüse in eine Schüssel füllen und die Curry-Sauce darüber geben. Mit Koriander, Frühlingszwiebeln und roter Chilischote bestreuen und heiß servieren.
Dazu passt Reis, wenn du mehr Kohlenhydrate brauchst zum satt werden.
Aus der Sicht der TCM:
Kürbis ist warm und süß und stärkt Milz, Magen und Lungen. Er hilft bei Blutzuckerschwankungen, tonisiert das Blut, kann bei Sehschwächen unterstützend wirken und Stuhl regulieren.
In großen Mengen genossen, kann Kürbis jedoch Nahrungsstagnationen (Völlegefühl, Aufstoßen, Unwohlsein nach dem Essen) auslösen. Neigt man zu diesen Symptomen, kann es hilfreich sein, den Kürbis mit wässrigem Gemüse wie Pilzen, verschiedenen Kohlsorten oder Spinat zu verzehren und auf stärkehaltige Lebensmitteln wie Getreide/Nudeln/Kartoffeln in der Kombination zu verzichten.
Kokosmilch ist nicht empfehlenswert bei schwacher Mitte: wie jede andere Milch ist sie befeuchtend und schwächt daher die Verdauung. Doch sie lindert Trockenheit, was bei Yin-Mangel, Magen-Trockenheit, Unruhe, Mundgeschwüren und brüchigen Nägeln und Haaren wünschenswert sein kann.
Muskatnuss wirkt wärmend und zusammenziehend, sie kann bei Kälte-Durchfall angewendet werden. Sie wärmt unsere Verdauung und ist hilfreich bei Blähungen und Koliken – sie wirkt auf die glatte Muskulatur und entkrampft, wirkt Qi Stagnation entgegen. Aus diesem Grund ist sie ein Muss bei schwer verdaulichen und Feuchtigkeit produzierenden Speisen wie zB Kartoffelbrei, Béchamelsauce oder hier dem Kürbis mit Kokosmilch. Wenn Hitzesymptome bestehen, wie Nachtschweiß und starke innere Unruhe ist Muskatnuss nicht das Mittel der Wahl – da sie zu scharf-heiß wirkt und zusätzlich Hitze macht. Vorsicht: in größeren Mengen genossen wirkt sie toxisch (Nervengift).
Ich würde diesem Gericht mit seiner bunten Farbe blutbildende Eigenschaften nachsagen, was auf jeden Fall unterstützt bei Stress! Allein schon deshalb weil der fröhliche Geschmack mich an Thailand erinnert und ich mich dadurch wie im Urlaub fühle!
Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.
Liebe Pascale, ich habe mit Interesse und einem grossen Schmunzeln diese fermentier- rezeptgeschichte verfolgt. Hut ab, wie du damit umgehst!
Danke auch für den Satz „ich habe verstanden dass man beim Fermentieren genau wie beim Backen, nicht an den Rezepten herumschrauben darf, wenn man nicht verstanden hat worum es da genau geht“ Da beschreibst du einige meiner Erfahrungen, haha !
Herzlich, judith
Liebe Judith, danke für dein nettes Feedback. Lass uns doch hier etwas teilhaben an deinen Fermentier-Erfahrungen, damit wir gemeinsam besser werden… alles Liebe, Pascale
liebe pascale,
vielen dank für deine inspirierenden zeilen und das tolle rezept.
ich vertrage keine kokosmilch, hast du eine idee, wodurch ich sie in diesem rezept ersetzen könnte?
vielen dank!
Liebe Petra, du kannst das Rezept auch ohne Kokosmilch machen, statt dessen mit Suppe aufgiessen und etwas Mandelmus unterrühren, wenn du das verträgst…
Je nach dem was du verträgst (Schlagobers, Soja-Creme, …) würde ich was aussuchen oder eben auf die cremige Konsistenz verzichten – schmeckt sicherlich trotzdem sehr gut, glg Pascale
super, vielen dank!