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Pascale Neuens

Die Banane und ihre Schale – ein Schlafmittel?

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Weltweit werden jährlich etwa 113 Millionen Tonnen Bananen angebaut … ein ziemlicher Berg. Die gelbe, krumme Exotin erfreut sich seit den 60ern stets steigender Beliebtheit. Die letzten 10 Jahre ist der Konsum mehr oder weniger konstant. Damit belegt die Banane Platz 1 vorm Apfel. Mitte-Ende März, wenn das heimische Angebot – selbst die Lagerware zur Neige geht und die Bio-Äpfel runzelig und mehlig, statt knackig und frisch sind, dann bekomme ich immer Lust auf Bananen. Sie helfen mir – gut dosiert – durch meine zuckerfreie Fasten-Phase. Ich liebe sie auch ehe sie ganz reif sind, nicht grün, aber bloß nicht braun. Das ist mir zu süß, schleimig und eben bananig.

Der Reifungsprozess verwandelt die Stärke in Zucker. Unreife Bananen haben die Fähigkeit den Blutzucker zu regulieren. Blutzuckerspitzen werden abgefangen, die Insulinsensitivität wird verbessert und Heißhungerattacken bleiben aus. Warum ausgerechnet eine stärkehaltige Frucht den Blutzuckerspiegel regulieren kann, das liegt daran, dass es sich um resistente Stärke handelt. Diese wird im Gegensatz zu normaler Stärke, nicht zu Zucker (Glucose) abgebaut, sondern gelangt unverändert in den Dickdarm. Somit wird sie zu den Ballaststoffen gezählt und die unreife Banane ist zu unrecht als Dickmacher verschrien.

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Bei der resistenten Stärke handelt es sich um eine der wichtigsten Präbiotika, die zu einer gesunden Darmflora beitragen. Sie dient den Bakterien im Dickdarm als Nahrung und wird von diesen fermentiert. Dabei bilden sich kurzkettige Fettsäuren, unter anderem Buttersäure. Buttersäure wirkt entzündungshemmend und stimulierend auf die Darmperistaltik. Das erklärt warum Bananen sowohl bei Durchfall wie bei Verstopfung helfen.

Als reife Frucht ist sie als Energiequelle für Sportler empfehlenswert. Im Rahmen einer Studie untersuchten Forscher, wie sich die „banale“ Banane im Vergleich zu einem industriellen Sportlergetränk verhält. Dabei wurden sowohl die Performance während des Trainings, als auch die Entzündungen, der oxidative Stress und die Auswirkungen aufs Immunsystem nach dem Training analysiert. Abgesehen von einem höheren Dopamin-Wert der Banane, ließen sich sonst keine groben Unterschiede feststellen. Die Banane darf also mit Wandern, Radfahren, Klettern usw. gehen. Beim Sport bringst du die nötige Wärme auf um mit ihrer erfrischenden Eigenschaft aus TCM Sicht zu recht zu kommen. 

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Aus westlicher Sicht enthalten Bananen hohe Mengen der Aminosäure Tryptophan, aus der im Gehirn Serotonin gebildet wird. Dieser Botenstoff beeinflusst nachweislich unsere Laune und wirkt beruhigend. Mit einer Banane schafft man daher die optimalen Bedingungen für eine schnelle Nachtruhe. Da sie zudem reich an Kalium und Magnesium ist, welche die Muskulatur entspannen, kann man der Banane als Gute-Nacht-Tee schon was abgewinnen. Probiere es selber aus:

Bananentee (1 Portion):

2 Tassen Wasser
1 Bio-Banane mit Schale
2-3 Scheiben Ingwer
1/2 Sternanis
4-5 Rosenblüten
1 TL Lavendelblüten

Die Banane in Scheiben schneiden. Alle Zutaten in einen mittelgroßen Topf geben und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. 10 Minuten köcheln lassen, abseihen und warm trinken. Ist geschmacklich eher unaufregend. Bitte berichte mir ob du eine Wirkung feststellst.

Ich hab einen Versuch gemacht und die gekochte Banane geschält und dann mit selbstgemachter Hanf- oder Cashewmilch püriert und mit einem Teelöffel Honig abgeschmeckt. Wenn du wie ich mit leerem Magen nicht schlafen kannst, ist das ein sättigender Betthupferl.

Es gibt viele Bananentee-Rezepte im Internet und da kommt üblicherweise Zimt hinein. Aus westlicher Sicht soll Zimt Blutzucker und Cholesterinspiegel senken. Die TCM liefert keinen Hinweis in diese Richtung. Ich habe die Mischung daher im Sinne der TCM abgewandelt.

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Aus Sicht der TCM:

Das Blut wird in der Leber gespeichert und vom Herzen. Dies sind die beiden Organe vorrangig beteiligt sind, wenn wir schlecht schlafen. Chinesisch gesehen wohnt in jedem Organ ein Geist:
in der Leber wohnt der Hun, gibt es genug Blut ist er gut gehaust und „spukt“ nachts nicht im Körper herum. Wir schlafen durch. Das Herz ist das Haus des Shen – unseres klaren Geistes, unser Verstand. Gibt es zu wenig Blut ist der Shen meistens in seiner ruhigen Qualität gestört. Wir sind innerlich nervös, es fällt uns schwer zu entspannen und wir kommen nicht zur Ruhe. Kaum legen wir uns ins Bett beginnen die Gedanken zu kreisen.

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Bananen stärken die Mitte, den Darm und das Herz. Sie sind empfehlenswert bei Darmentzündungen. Mit Schale gekocht hilft die Banane bei blutigen Hämorrhoiden und Durchfall. Sie befeuchtet die Lunge und den Darm, stillt trockenen Husten und reguliert Verstopfung. Sie beruhigt den Geist und wirkt bei Schlaflosigkeit, innerer Unruhe und depressiver Verstimmung. Sie leitet Toxine , hilft bei Alkoholabusus, Geschwüren, Magen-Übersäuerung und Magenschleimhautreizungen. Sie wird empfohlen um die Cholesterinwerte zu senken und Ödeme aufzulösen.

Bei schwacher Mitte und bei Kleinkindern wird der Verzehr von Bananen nur in kleinen Mengen empfohlen. Die oben beschriebene Stärke ist schwer verdaulich. Dazu kommt, dass Bananen für Kinder typischerweise mit Joghurt und Cornflakes kombiniert werden. Das macht Rotznasen dann definitiv zu schaffen!

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Die Rose wirkt auf den Magen und das Herz (Shen). Sie wird empfohlen bei Schlafproblemen, Angstzuständen, Depressionen und Verwirrung.

Lavendel wirkt auf das Herz und die Leber. Er wird empfohlen bei Angstzuständn, Herzklopfen, Bindehautentzündungen, Migräne, emotionaler Anspannung, Schlafproblemen und Krämpfen.

Sternanis und Ingwer habe ich im Smoothie als wärmende Gewürze  und Geschmacksträger verwendet. Sie sorgen für etwas Zerstreuung der schwer verdaulichen Banane, haben aber keine schlaffördernde Eigenschaften.

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Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.

7 Gedanken zu „Die Banane und ihre Schale – ein Schlafmittel?“

    1. Liebe Susanne, achte mal drauf ob die Bananenphase dann auch wieder endet…
      Aus TCM Sicht würde ich es auf Dauer nicht übertreiben mit exotischem Obst, glg Pascale

  1. Hallo Pascale,
    bei Deinem Rezept für den Bananentee ist mir etwas aufgefallen. Der Bananentee soll ja beim einschlafen helfen. Ingwer hat aber, wenn ich nicht irre, die entgegengesetzte Wirkung.
    Wenn ich Tee mit Ingwer am Abend trinke, kann ich nur ganz schlecht schlafen.
    Liebe Grüße
    Cilly

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