Sie ist gelb, bräunlich, rötlich, grün, rundlich, länglich, groß und dick, klein und zart, glatt, ledrig, süß, leicht bitter, etwas säuerlich, kernig, weich, saftig… Die Rede ist von der Birne. Ihre Vielfalt geht über Äußerlichkeiten weit hinaus: man kann sie roh essen, dämpfen, garen, mit Preiselbeeren gefüllt zum Wild reichen, in einem Crumble verstecken, zu einer Tarte verbacken oder einfach als Kompott essen.
Einfach wird es nicht unbedingt, zumindest nicht wenn es um die Begrifflichkeit geht, da „Kompott“ nicht eindeutig ist. Duden erklärt: Kompott ist gekochtes Obst, das als Nachtisch oder zu bestimmten Gerichten gegessen wird. Ja aber wie lange und zu welcher Konsistenz gekocht…? Wahrscheinlich wurscht, nur nicht im internationalen Familienverband. Bestellt Mann bei mir „ein Kompott“, bekommt er einen zu Mus verkochten Obstbrei, haben wollte er unter Umständen ein in Saft eingekochtes Obst…
Wurde ich als Kind in den Keller geschickt um zum Nachtisch eben dieses gewünschte saftige Obst zu holen, hat das einfach „Obst im Glas“ geheißen. Das sind die feinen kulturellen Unterschiede die vermutlich verschwinden werden, wenn wir auf Produkte aus dem Supermarkt zurückgreifen, statt im Keller einen Vorratsschrank mit selbst eingekochten Köstlichkeiten zu befüllen. Daher koche ich jetzt eine große Portion Birnen im Saft, die wir am Nachmittag schlürfen werden.
Für 4 Portionen:
4-5 Birnen, in schöne Spalten geschnitten
1/2 – 1 TL Anissamen
soviel Wasser, dass die Birnen im Topf knapp bedeckt sind
2 EL Zitronensaft
2 Scheiben Ingwer
Schale von ¼ Zitrone, in Stückchen zugefügt
bei trockenem Husten noch 2 Zweige Thymian zugeben
Die Birnen einmal aufkochen lassen und dann bei kleiner Flamme ca 3 Minuten ziehen lassen. Kocht man sie länger hat man Birnenmus, wobei das ein bisschen auf die Sorte ankommt!
Natürlich kann man die saftigen Birnen auch für das Frühstück am nächsten Tag kühl aufbewahren, dann einfach zum Aufwärmen den Saft über das vorgekochte Getreide geben. Hat man die Birnen in schöne Spalten geschnitten, kann man das dekorativ jetzt voll ausspielen.
Dazu passt Langkornreis wie im Hirserezept beschrieben zubereitet.
Aus der Sicht der TCM:
Die Birnen bauen Säfte auf, befeuchtend, stärken das Yin, vor allem das Lungen Yin bei trockenem Husten, Halsentzündungen und Stimmverlust. Sie wirken kühlend, eliminieren Hitze die durch Yin Mangel verursacht ist, das heisst sie wirken bei Unruhe, Schlaflosigkeit, Nervosität uns Fieber.
Der Reis befindet sich im Metall Element. Basmatireis hilft Nässe und Feuchtigkeit zu transformieren und aufzulösen, Qi zu regulieren und zu bewegen und das Qi zu tonisieren. Zu häufiger Konsum von Langkornreis kann jedoch zu Hitze und trockenem Stuhl führen, genau hier wirkt die Birne ausgleichend.
Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.
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