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Pascale Neuens

Wanderbrot und 5 Tipps für die Verdauung!

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Im Sommer holt mich das Phänomen Zeit scheinbar immer wieder ein. Ich glaube es hängt damit zusammen, dass es mich immer leicht schmerzt die wunderbaren Urlaubstage so schnell vorüberziehen zu sehen. Momente die ich am liebsten festhalten würde, weil es sich um Augenblicke puren Genusses handelt. Ich habe versucht so viel wie möglich dieser Augenblicke aufzusaugen, um mir die damit verbundene Entspannung, Leichtigkeit und Freude jederzeit wieder aufzurufen zu können.

Das war nicht immer so. Ich kann mich an Urlaube erinnern, wo ich mich ab dem vierten oder fünften Tag insgeheim aufs heimfahren gefreut habe, weil ich einfach nicht aufs Klo gehen konnte. Ups pardon, das ist jetzt nicht sooo appetitlich, aber ich weiß, dass es vielen Menschen so geht, man aber natürlich nicht darüber spricht. Der Bauch wird mit jedem Tag Entspannung dicker und statt dich wohl zu fühlen und genüsslich im Bikini den Strand auf und abzulaufen, kreisen deine Gedanken  immer wieder um deine Verdauung. Das ist nicht angenehm. Aber weißt du was? Das muss nicht sein. Ich habe einen Weg da raus gefunden und ich bin sicher den gibt es auch für dich.

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Meine 5 Tipps für eine regelmäßige Verdauung

  1. Achte auf dich. Wenn du ein Mensch mit einer sensiblen Verdauung bist, dann ist die Umstellung die mit einer Reise einher geht, für dich nicht so leicht zu verkraften. Vermutlich hast du im Urlaub nicht den gleichen Essens-Rhythmus und du isst du wahrscheinlich andere Dinge. Eine solche Ratz-Fatz-Umstellung kann für Sensibelchen schon mal zu viel sein. Ich weiß wie schwer es ist, hier auf die innere Stimme zu hören, vor allem wenn man vielleicht mit jemand unterwegs ist, der auch Nägel verdauen kann. Aber lass dich nicht verführen, von dem was andere um dich herum tun, bestellen und essen. Höre auf deine innere Stimme, trau dich so zu leben wie es dir gut tut. Das ist nicht egoistisch, das ist Selbstliebe, die gesunde Basis für ein glückliches und erfülltes Leben.
  2. Achte auf deine Ernährung und schaffe dir ein solides Fundament. Ich weiß wie verlockend es ist, im Urlaub neue Geschmäcker zu probieren, vor allem wenn du ein Genussmensch bist. Wenn du gemütlich durch die Gässchen schlenderst, an der Promenade oder am Kiosk Platz nimmst und überall Köstlichkeiten locken, da ist es nicht immer leicht konsequent bei sich zu bleiben. Wenn du aber eine gesunde Basis etabliert hast, also nicht nur von den Ausnahmen lebst und dich an dein Grundgerüst hältst mit dem es dir gut geht, dann kannst du so manche Köstlichkeit beschwerdefrei genießen. Das ist ein großes Geschenk.
  3. Sorge für die richtige Dosis Entspannung und Bewegung. Unter Stress nimmt die Darmperistaltik ab, das hat seine Ursache in der Evolution: auf der Flucht vorm wilden Tier, war es nicht lebensnotwendig zu verdauen. Leidest du also beruflich unter Stress, sorge im Urlaub für ausgiebige Erholungsphasen, statt wieder gestresst alles abklappern zu wollen. Dadurch sinken die Stresshormone in deinem Körper und dein Darm wird aktiviert. Bist du hingegen eher der gemütliche Typ, bei dem alles ruhig und bedächtig abläuft, dann nutze den Urlaub für ausgedehnte Spaziergänge, die sanfte Bewegung bringt deinen Darm in Schwung.foodblog, fit essen, TCM Rezepte, Gemüse, besser essen, glutenfrei, Snack, Samen, Süßkartoffel
  4. Vergiss nicht aufs Trinken. Und damit meine ich jetzt nicht die vielen Kaffees an der Bar, die Drinks am Pool und den Wein zum Essen, ich spreche von ganz gewöhnlichem Wasser und das am besten nicht eisgekühlt, sondern so wie es im Sommer aus der Leitung kommt. Du brauchst dich also nicht zu ärgern, wenn du deine Flasche am Strand zu lange in der Sonne hast liegen lassen und es warm geworden ist, aus TCM Sicht ist das goldrichtig!
    Als Faustformel gilt es täglich circa 30 ml Wasser pro Kilo Körpergewicht zu sich zu nehmen (bei normaler Temperatur und ohne sportliche Aktivität – sprich ohne besonders zu schwitzen).
    Sprich bei 50 – 60 kg: 1,5 – 2 l und bei 70 – 80 kg: 2 – 2,5 l.
    Suppen, ungesüßte Smoothies und Kräutertees, sowie sehr suppig gekochte Speisen (Eintöpfe, Breis, …) reduzieren deinen Bedarf an zusätzlichem Wasser.
  5. Nimm Leinsamen mit und geh dem Weizen aus dem Weg. Wenn du Punkt 1-4 umsetzt und es dennoch nicht so richtig klappt mit deiner Verdauung, dann ist Tipp 5 sozusagen der Insider Tipp. Leinsamen binden Wasser und befeuchten so den Darm. Sie vergrößern das Stuhlvolumen, weichen den Stuhl auf, regen die Peristaltik an. Dazu kannst du 1 EL Samen gut zerkaut schlucken und dann ein großes Glas Wasser hinter her trinken oder du weichst sie in Wasser ein und trinkst sie dann mit. Du kannst sie natürlich auch in dein Porridge geben, sofern du im Urlaub meinen allerletzten Tipp berücksichtigst, der jetzt kommt: Der hohe Verzehr von Weizenmehl begünstigt die Bildung von Feuchtigkeit und Nässe, welche der größte Feind deines Verdauungsfeuers darstellt. Wenn bei dir der typische Urlaubstag annähernd so ausschaut: Croissant und Gebäck zum Frühstück, Toast oder Panini am Strand und Abends Pasta oder Pizza, dann kann die befeuchtende Eigenschaft des Weizens eine Überschwemmung in deinem Körper veranstalten, die dein Verdauungsfeuer lahm legt, deinen Stuhlgang blockiert und statt der gewohnten, gewollten Ausscheidung, schmiegt sich dann die Feuchtigkeit um deine Hüften und den Bauch.

Da fällt mir folgende Urlaubsszene ein: Vater blickt etwas frustriert über die Speckröllchen am Bauch hinab. Meint Lino: Aber Papa, du wolltest doch einen Six-Speck! Haha, ich liebe meinen Sohn! Und ich liebe auch meinen eitlen Mann! Ich bin meiner Familie sehr dankbar für diese wundervollen Sommerwochen, die wir gemeinsam genossen haben.

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Falls du dich jetzt fragst was du noch tun kannst um deine Verdauung in Schwung zu bringen, dann starte doch drei weizen-, zucker- und großteils milchproduktefreie Wochen mit mir. Es gibt HIER noch ein paar Plätze im September, um gemeinsam mit mir ins TUN zu kommen. Lass dich 3 Wochen lang inspirieren, was ich esse, damit mein Leben wie am Schnürchen läuft. Aber ohne Brot und Nudeln geht gar nicht denkst du dir? Lass dich überraschen was ich alles auf Lager habe und als kleinen Vorgeschmack habe ich heute dieses tolle Rezept – dieses mehlfreie Brot nehme ich mir immer zum Wandern mit:

ZUTATEN 

1 große Süßkartoffel 
110 g Buchweizen Mehl 
4 TL Pfeilwurzelmehl oder Kartoffelstärke 
1/2 TL Weinstein-Backpulver 
1/2 TL Meersalz 
2-3 TL Zitronensaft oder Apfelessig
180 g Kerne-Mix (zb je 60 g Sonnenblumen-, Kürbiskerne und Sesamsamen)
1TL geschroteter Leinsamen oder Flohsamenschalen
1 TL Brotgewürz (Fenchel, Kümmel, Koriander) eventuell im Mörser leicht zerstoßen.

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Süßkartoffeln schälen, in daumendicke Scheiben schneiden und 15 Minuten weich kochen.

Das Backrohr auf 200°C vorheizen.

Süßkartoffeln stampfen oder mit einer Gabel fein zerdrücken. Alle restlichen Zutaten dazu geben und durchkneten. Gegebenenfalls etwas Wasser dazu geben, es entsteht ein klebriger, fester Teig.

Zu kleinen Weckerl formen, die Oberfläche so gut es geht diagonal einritzen (das ist auf Grund der Kerne nicht so leicht) und bei 200° C circa 30 Minuten backen. Das Backrohr abschalten und 10 Minuten nach backen.

Ich habe aus der Masse auch schon 2 Baguette ähnlich Brote gebacken, das hat auch gut funktioniert, aber zum Mitnehmen auf eine Wanderung sind die kleinen Weckerl geeigneter.

Das super einfache Rezept habe ich von Nadja Polzins spannendem Blog http://blog.foodlinx.de, dem ich wegen dem Thema Darm-Gesundheit folge. Ich habe ihr Rezept um verdauungsfördernde Gewürze ergänzt und die Form des Brots verändert. Nadja hat mir geschrieben, dass sie das Rezept aus dem Buch: Hemsley & Hemsley hat, das sie sehr empfiehlt. Mir kam beim Online durchblättern des Buchs vor: huch, hab ich schon ein Buch geschrieben, haha, also ich könnte mir vorstellen, dass dir das Buch gefällt, wenn du Spaß mit meinen Rezepten hast, allerdings besitze ich das Buch selbst nicht und habe es nur kurz durchgeblättert!

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AUS DER SICHT DER TCM

Brot ist für viele Menschen ein Grundnahrungsmittel auf das mindestens 2x täglich zurückgegriffen wird. Aus Sicht der TCM machen häufige Brotmahlzeiten Feuchtigkeit und schwächen unsere Verdauung. Wir sollten Brot eher zu warmen Suppen, als kalt mit Käse belegt, genießen. Weizen-Auszugsmehl macht Hitze im Körper, die sich auch an der Haut zeigen kann. Empfehlenswert zu getoastetem Brot sind Aufstriche aus Hülsenfrüchte und Gemüse. Wurst und Salami verstärken auf Grund des hohen Salzgehalts die Hitzesymptomatik, da Salz austrocknet.

Süßkartoffeln sind thermisch neutral. Sie sind hervorragend bei geschwächter Verdauung. Über ihren natürlichen, süßen Geschmack stärken sie unsere Mitte (Milz und Magen) und unser Yin. Sie helfen bei Säftemangel, Auszehrung, Trockenheit und Unruhe!

Kürbiskerne sind ebenfalls thermisch neutral und wirken über ihren süßen, leicht scharfen und etwas bitteren Geschmack vor allem im Bereich Blase und Niere: sie helfen bei Miktionsstörungen, bei Prostata-Beschwerden, Ödemen (fördern die Diurese) und bei Inkontinenz: sie stärken die Blase und leiten Hitze und Feuchtigkeit aus.

Sonnenblumenkerne unterstützen den Stoffwechsel und Kreislauf, wirken auf Nerven und Knochen, beugen Verstopfung vor und geben wie Kürbiskerne Kraft. Sie stärken das Qi, wirken erhöhten Cholesterinwerten entgegen und senken die Entzündungsgefahr.

Aus westlicher Sicht liefern Kürbiskerne reichlich ungesättigte Fettsäuren (> 80 %), Vitamin E und Beta-Carotin, sowie Magnesium, Eisen, Zink und Selen. Sie sind reich an Phytosterinen, diese beugen Prostatabeschwerden und Blasenleiden vor. Sie wirken sich positiv in den Wechseljahren aus und helfen Arteriosklerose zu verhindern. Sie reduzieren den Gehalt an Gesamt- und LDL-Cholesterin und bewirken eine leichte Erhöhung des guten HDL-Cholesterins.

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Wir sind alle Individuen. Auch du kannst helfen! Was bringt deine Verdauung in Schwung? Ich freue mich über Kommentare!

PS. Am Montag, 21.08 um 20.00 Uhr gibt es in meiner FB Gruppe HIER ein Impuls-Vortrag zu genau diesem Thema – ich freu mich, wenn du dabei bist!

Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.

11 Gedanken zu „Wanderbrot und 5 Tipps für die Verdauung!“

  1. oh wie schmecken diese brötchen guuuut!
    durch die süsskartoffel sind sie richtig saftig und wer buchweizen vom geschmack her nicht so liebt wird staunen,schmeckt super gut und ist der perfekte brotersatz!
    vielen dank liebe pascale!

    liebste grüß
    claudia*

  2. Pingback: Feelgoodfood – Rezept & 3 Wochen Wohlfühlkur | Feelgoodstudio

  3. Danke für das Rezept, Pascal!
    Endlich was anderes für’s Wandern statt Brot & Müsliriegel ?
    Heute erstmals gebacken, morgen kommen sie mit in den Rucksack.
    LG Birgit

  4. Die Brötchen schmecken total lecker. Ich habe mich gefragt, ob man die auch mit normalen Kartoffeln backen kann. Da ich beim Backen (noch) nicht so probierfreudig bin, gebe ich die Frage an dich weiter.

    LG Brita

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