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Pascale Neuens

ZURÜCK INS LEBEN – Du bist nicht komisch.

Erwachen ist eine seltsame Geschichte.

Mich hat es zurückgeführt – zum Fühlen. Zu dem, was ich immer schon war und als kleines Kind abgestellt hatte, weil es nicht gut ankam. Ich fühlte mich „falsch“. Und scheinbar hatte ich damals – ganz unbewusst – die Entscheidung getroffen: DAS MUSS WEG.

Was blieb, war mein Schmerz. Mein immer wieder traurig sein. Mein Weinen. Lebenslänglich.

Und je mehr ich versuchte, es zu unterdrücken, desto stärker wurde es. Als würden sich meine Tränen – mein inneres Wasser, meine weggedrückten Gefühle – ungefragt verselbstständigt – einfach ihren Weg bahnen.

Und dabei hatte ich immer dieses ungute Gefühl: „den Menschen mit meinem Weinen auf die Nerven zu gehen“. Weil sie damit einfach nicht umgehen konnten. Ich hasste mein Weinen. Ich hasste mich. Ganz leise. Ganz zart. Nie laut. Und ich war im Kampf. Mit mir. Also mit MEINEM WESEN. Meinem göttlichen Kern.

Diese Art von Selbstverachtung war nicht laut.
Nach außen war ich das liebe, brave Mädchen.
So hatte ich es gelernt – ich hatte mich so angepasst, wie ich dachte, dass es es braucht, damit ich geliebt werden kann.
Ich hatte mich „passend“ gemacht. Für mein Umfeld. Und vieles von mir abgeschnitten, was ich für unpassend hielt. In dieser Welt der Emotionslosigkeit. Des Tuns. Des Funktionierens.

Statt zu viel (mit meinen Emotionen), wollte ich dazugehören.
Statt falsch, wollte ich richtig sein.
Ich war gut in der Schule. Gute Noten waren mein Anker.
Ich wollte mir und der Welt beweisen: Mit mir ist nichts falsch.
Ich bin gut. Ich bin richtig.

Ich ging studieren – obwohl ich gar nicht wusste, was ich wirklich mein Leben lang machen wollte.
Ich mochte schöne Räume. Biologie hätte mich auch interessiert.
Ich entschied mich für Architektur.
Und ich machte mein Studium gut – mit Mühe. Mit Tränen.
Nicht immer aus Leidenschaft.

Meine Diplomnote war eine 3. Und bis heute ist mir das irgendwie peinlich.
Dabei hatte ich zwei Entwürfe mit einer 1 abgeschlossen – genau die, bei denen ich von vorne bis hinten meiner Intuition gefolgt war.
Immer dann, wenn ich versuchte, so zu sein wie die anderen und es richtig zu machen, kamen die Selbstzweifel. Und dann lief es nicht rund.

Heute weiß ich:
Meine Intuition ist perfekt. Immer.
Und ich kann mein Herz öffnen, wo andere verschlossen sind.
Ich nehme Gefühle wahr, die andere verdrängen.
Ich bin ein magisches Wesen – und ich liebe es – auch wenn ich es selber noch nicht ganz fassen kann.
Ich kann – wenn ich in meiner Präsenz bin – Räume öffnen, in denen Menschen sich erinnern, wer sie wirklich sind.

So für meinen Papa. Vor zwei Wochen. Als er mich mit nahm in seine Schatzkiste.
Und ich den Menschen sehen durfte, der er einst war – ehe er sich selbst verlor.
1968 als er meine Mutter heiratete.
Nicht wegen ihr. Sondern wegen der Rolle in die er fortan schlüpfte. Als verheirateter Mann war das Leben „zu ernst“ für den Spassvogel und Abenteurer, den Freigeist – sein wahres Selbst.

Heute verstehe ich seinen Frust im Altersheim.
Damals hängte er einen wunderschönen Teil von sich an den Nagel. Nicht bewusst. Es war damals die Zeit einfach so. Er musste die Familie ernähren.

Und ich durfte ihm sagen:
Papi, du hast alles richtig gemacht. Danke.
Mach dir keine Sorgen – wir haben es alle gut.
Danke für das Haus. Den Garten.
Wir sind immer noch versorgt.

In meinem Herzen habe ich mich erinnert:
Wie vielfältig Liebe ist.
Wie viele Ausdrucksformen sie hat.

Seit diesem Moment sehe ich die Welt anders. Ich sehe überall Liebe.

Und ich erinnerte mich:
Das war es, was ich als Kind gesehen habe.
Und ich konnte damals nicht verstehen, warum alle so angestrengt waren.
Warum sie so hart arbeiten mussten.
Warum sie sich selbst so sehr verloren hatten.

Und so passierte das größte Wunder:

Ich vergab mir.
Ich vergab meiner Kinderseele, dass sie geglaubt hatte: Mit mir stimmt etwas nicht.

(Und ja – vom Kopf her gibt es da nichts zu vergeben. Aber in meinem Herzen war es wichtig.)

Seitdem hat sich so viel verändert.
Auch in meiner Partnerschaft.
Ich werde überhäuft mit Liebe – von einem Mann, der es mir seit fast vier Jahren zeigen wollte, aber irgendwie nicht konnte.

Und ich verstand:

Solange ich den Schmerz meiner Kindheit in meinem Herzen trug, sah ich Männer durch genau diesen Schleier:
Dass sie nicht fühlen.
Dass sie nicht tief lieben können.
Dass ich nie die Liebe bekommen werde, nach der ich mich sehne.

Doch es lag nicht an den Männern.

Es war der Schleier meines eigenen Herzens.
Dieser „So einfach kann es nicht sein“-Kindheitsschmerz.

Manchmal schiebt er sich noch vor meine Augen.

Dann schaue ich in den Spiegel. Und erinnere mich, wer ich bin.
Denn das Wunderbare ist: Unsere Augen verändern sich nie.
Der Körper wird älter. Vielleicht faltig.
Aber unsere Augen? Sie strahlen – immer.

Wenn wir den Schleier lüften.

Ich bin so unendlich dankbar, dass ich so tief fühlen kann.
Dass ich dich daran erinnern darf:

Du bist nicht komisch.

Ganz egal, mit welcher Gabe du gekommen bist –
finde sie, liebe sie, lebe sie.
Die Welt braucht genau dich.

Hier findest du die Aufzeichnung meiner Freiheits-Zeremonie:
👉 Freiheits-Zeremonie

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