Den heutigen Beitrag möchte ich meiner wundervollen Tochter Emilie widmen. Was für eine geniale Zeit, seit sie in unser Leben gekommen ist. Ich bin immer noch so berührt, wenn ich zurückdenke an den 01.06.03 um 5.11 Uhr.
Am Abend davor waren wir eingeladen. Es gab weltbeste Saltimbocca & Rosmarinkartoffeln. Kurz nach Mitternacht, als ich echt nicht mehr sitzen konnte, hat der Hausherr angeboten mit mir ins Spital zu fahren. Der Liebste wollte diesen lang ersehnten Moment für sich einfach noch etwas hinauszögern und sein letztes Glas als Nichtvater genießen 😁… Aber dann nahm er mich doch ernst.
Zu Hause angekommen war klar, dass sich da nichts mehr beruhigen würde. Um 3.15 Uhr waren wir im Spital und alles ging genau im richtigen Tempo. Nicht zu lang, nicht zu kurz. Ich war überzeugt, dass das ein wundervolles Erlebnis wird und hatte eine riesen Vorfreude auf den Moment. Meine Mama – und dafür bin ich ihr mega dankbar – hatte mir immer vermittelt, dass Geburten gar nicht schlimm sind. Und ich habe es mir manifestiert.
Ich fieberte einfach dem Moment entgegen, wo ich dieses kleine Ding, endlich in meinen Armen halten würde. Voller Freude. Bis zu unserer Ankunft im Spital wussten wir nicht, ob Bub oder Mädel. Und plötzlich war mir klar: das wird ein Mädchen. Meine Hebamme sagte mir, dass ihrer Erfahrung nach 99% aller Frauen kurz vor der Geburt genau wissen, was es wird. Das fand ich schön, ein weiteres klares Zeichen der tiefen Verbindung.
Und dann steht sie plötzlich an ihrem 17. Geburtstag vor mir und ich habe das wutzikleine Wesen im grünen Pyjama gleichzeitig vor Augen. Faszinierend. So berührend.
Erlaubst du dir das eigentlich im hektischen Alltag immer wieder, einfach so einen Moment der tiefen Dankbarkeit zu zulassen für alles was du hast?
Ich freue mich so sehr, 2 so unterschiedliche Kinder zu haben. So kann ich von jedem möglichst viel lernen. Hm, was? Ich kann von ihnen lernen, denkst du dir vielleicht? Ja, so sehe ich das inzwischen wirklich. Jedes meiner Kinder & auch der Liebste, zeigen mir Dinge, machen mich auf Sachen aufmerksam, wo ich alleine nicht so leicht draufkommen würde. Auch Schwächen entdecke ich auf diesem Weg. Es ist kein Zufall, dass ich genau diese Familie habe. Was für einen wunderbaren Ort zum Wachsen, was für ein tolles Mikrokosmos so eine Familie darstellt. Das wollte ich einfach mal mit dir teilen.
Gleichzeitig erinnere ich mich an viele Momente, wo es sich nicht leicht angefühlt hat. Wo ich genervt und gestresst war, mit den alle Verpflichtungen die ich um die Ohren hatte, mit allen Terminen und Schul-Dingens, die erledigt werden mussten, von der Sturrheit in der Familie, von den pubertären Schüben die mich verzweifeln liessen, …
Damals habe ich mich noch auf die Probleme fokussiert. Auf das was nicht geklappt hatte bzw. das was ich nicht hatte. Ich habe mich oft verglichen und ich habe die Wolken am Himmel gezählt, statt zu entscheiden dass, egal wie das Wetter ist, bei mir / für mich / für uns einfach immer die Sonne scheint. Auch wenn mal echte Herausforderungen anstehen.
Das ist für mich echt ein großer Teil der Magie im Leben. Wir können es einfach entscheiden, egal wie es ist, egal was gerade passiert: wir können JETZT glücklich sein. Diese Entscheidung können wir in jedem Augenblick aufs Neue treffen. Das ist die Wahl. IMMER. Bei jeder Wolke die vorüber zieht. Bei jeder Herausforderung die auftaucht. Und wenn wir mal keine Lust auf glücklich sein haben, dann darf es auch mal anders sein. Aber dann wissen wir, dass wir es so entschieden haben.
Lebe . Liebe . Lache. Das möchte ich meinen Kindern mitgeben. Und ich möchte es mit dir teilen.
Und nun ab in die Küche. Es gibt heute kein Saltimbocca, aber etwas das mindestens genauso gut zu Rosmarin-Kartoffeln passt und was Emilie und ich einfach lieben und ab und zu brauchen, wenn uns das Fernweh & die Meereslust packt.
Oktopus-Salat
2-4 Portionen, 1 Stunde
600 g Tintenfisch (Oktopus), nur die Fangarme
1 Bio-Zitrone, Saft und abgeriebene Schale
1 ½ EL feiner heller Balsamico oder ähnlich
5 EL Olivenöl
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
2 EL Petersilie, frisch gehackt
In einem großen Topf mit Salzwasser die Fangarme bei mittlerer Temperatur 20-25 Minuten garen. Sie sollten schön zart sein, wenn sie mit einer Gabel eingestochen werden. Den Herd abschalten und noch 20 Minuten im Wasser liegen lassen. Abgießen und die Fangarme in Scheiben schneiden.
Zitronensaft und abgeriebene Schale, Essig und Olivenöl verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Tintenfisch mit dem Dressing mischen, mit Petersilie und eventuell noch mit etwas zusätzlicher mit Zitronenschale bestreuen und servieren.
Aus der Sicht der TCM
Oktopus oder Tintenfisch tonisiert das Blut und das Yin und unterstützt bei schwacher Regelblutung, Schwindel, Ohrrauschen, Trockenheit und Milchbildungsmangel. Er eliminiert Hitze und kühlt das Blut.
Verwende unbedingt ganz viel Petersilie für diesen Salat. Petersilie tonisiert ebenfalls das Blut, wirkt der Leber Qi Stagnation entgegen und leitet Feuchtigkeits-Stagnation aus. Petersilie hilft bei Haarverlust und Ausbleiben der Menstruation.
Oh so ein leckeres Rezept…
Wo bekommt man am Besten Oktopus zu kaufen?
Wie ist dieses Gericht bei Histaminintoleranz oder allgemein bei Allergien?
Vielen Dank und liebe Grüße
Liebe Monika,
vielen Dank für deine Frage. Ich kaufe ihn zumeist tiefgekühlt beim Fischhändler. Hier in Österreich gibt es ihn ganz selten frisch, das macht aber nichts, durch das tiefkühlen wird er zarter. Meeresfrüchte sind allgemein problematisch bei Histaminintoleranz, sei da vorsichtig. glg Pascale