Ein Valentins-Herz aus der TCM-Küche: eigentlich bin ich keine begeisterte Anhängerin des Valentinstag, notgedrungen, glaubt mein Liebster nämlich an allen anderen Tagen des Jahres mich so liebevoll zu behandeln, dass er diesen Tag problemlos übergehen kann. So lange die lieben Nachbarn für frische Blumen sorgen, soll es mir Recht sein, denn was sind schon 364 Tage gegen einen Valentinstag…?
Warum ich jetzt dennoch nicht umhin konnte einen Beitrag anlässlich dieses Tages zu posten, hängt mit der TCM zusammen. Von der Herz-Nieren-Achse, sprich der Lebensachse habe ich euch ja neulich schon erzählt und erklärt was passiert wenn eines dieser beiden Organen schwächelt…wie hängen jetzt aber emotional das Herz und die Nieren zusammen: die Emotion des Herzens ist die Freude/die Liebe, wenn die Liebe/Erregung zu stark aufflammt, muss die Niere Wasser schicken um das Herz zu kühlen, da das Herz das Kaiserorgan im System Körper darstellt, das es unbedingt zu schützen gilt. In den Nieren ist der Wille zu Hause – ein starker Wille steht für eine gute Nierenenergie. Feinstofflich gesehen ist die Niere zuständig für den Überlebens- und Fortpflanzungstrieb, die sexuelle Energie hängt von den Nieren ab, starkes Nieren Qi zeigt sich auch in Form gesunder Sexualität und guter Fruchtbarkeit. Die Balance zwischen diesen beiden Organen ist somit wesentlich für ein erfülltes und zufriedenes Leben!
Wie füttern wir die Herz-Nieren-Achse nun am Besten? Etwas Bitteres (Ableitendes) fürs Herz und etwas Stärkendes (nach oben Sendendes) für die Niere… Ich wäre wahrscheinlich nicht auf diese Nascherei gekommen, hätte ich nicht anlässlich des Geburtstags unseres lieben Nachbarn vor Kurzem das köstlichste Maroni-Herz aller Zeiten vorgesetzt bekommen (das Maroni-Herz der Wiener Confiserie Fruth). Maroni Herzen, ein Wiener Klassiker, der mir jahrelang in der Stadt meiner Liebe entgangen war, nun war ich fixiert darauf und machte mich an meine eigene Version:
Für 15 Maroni-Herzen:
500 g frische Maroni oder 300 g Vakuum verpackt
2 EL Grand-Marnier
1/4 TL Orangenschale
1 EL Orangensaft
2 Päckchen Bio Vanillezucker
1 Prise Salz
etwas Cashew-Rahm, Kokosmilch oder Schlagobers
(fürs Cashew-Rahm 50 g Cashewnüsse mit kochendem Wasser übergießen und mindestens 1/2 Stunde einweichen. Danach Cashews mit 100 ml Wasser fein pürieren – am besten im Standmixer – ergibt ein cremiges Rahm)
250 g Kuvertüre (mindestens 70% Kakao), für 15 Maroni Herzen werden nur circa 125g benötigt, aber nur mit der doppelten Menge kann man richtig eintauchen oder überziehen…die restliche Kuvertüre in eine Schüssel geben, kaltstellen und wiederverwenden bzw wenn sie hochwertig ist, schmeckt sie auch extrem lecker wenn man sie in kleine Stückchen bricht (nach dem Erkalten) und zB zum Kaffee dazu genießt.
Maroni einritzen und 30 Minuten in leichtem Salzwasser kochen, schälen. Wenn man sie länger kocht, kann man den Inhalt angeblich direkt aus der Schale drücken, das habe ich aber noch nicht ausprobiert – ich habe sie in mühevoller Kleinarbeit geschält. Wer wenig Zeit aufwenden kann, sollte sich lieber die Vakuumverpackten in Bio-Qualität besorgen…
Maroni durch die Kartoffelpresse drücken und mit den anderen Zutaten vermischen. Wenn du sehr süß eingestellt bist, ist meine Zuckermenge wahrscheinlich zu niedrig dosiert…
Soviel Cashew-Rahm oder Schlagobers zugeben dass die Masse feucht genug ist um geformt werden zu können, ohne zu weich zu sein! Möglicherweise ist es bei einer längeren Kochzeit oder vorgegarten Maroni gar nicht notwendig noch Flüssigkeit zu zugeben! Herzchen formen und für 30 Minuten ins Tiefkühlfach geben, damit die Kuvertüre danach schneller trocknet!
Kuvertüre-Schokolade in kleine Stücke schneiden und im Wasserbad schmelzen. Dazu einfach etwas Wasser in einen grösseren Topf füllen zum kochen bringen und dann von der Flamme nehmen und den kleineren Topf mit der Schokolade reinhängen und die Schokolade unter Rühren auflösen.
Die Maroni-Herzen einzeln aus dem Tiefkühler nehmen, damit sie schön kalt bleiben und eintauchen oder mit Schokolade überziehen.Ich habe dazu die Herzen auf ein Stück Draht aufgespießt, um zu verhindern dass Fingerabdrücke entstehen. Durch das kaltstellen stockt die Schokolade sofort und man kann die Herzen nach kürzester Zeit auf einen Teller ablegen.
Diese Herzen sind auf jeden Fall eine Sünde wert, auch wenn sie optisch etwas an einen Fahrradsattel erinnern…geschmeckt haben sie vorzüglich und mit dem minimalen Zuckergehalt sind sie eine willkommene Nascherei zum fit essen und besser essen!
Zum Einstimmen und Abschalten empfehle ich, in Kooperation mit meinem persönlichen Musikberater Heinz Reich von FM4, den Song: „Fill your heart“ von David Bowie – ein Lied über das Hier und Jetzt, das Glück und die Liebe in dem es zum Schluss heißt: Love cleans the mind and makes it free – sehr stimmig im Sinne der TCM!
Das Rezept ist auch in meinem Kochbuch WIE SICH DAS LEBEN LIEBEN LÄSST.
Aus der Sicht der TCM:
Maroni geben Kraft, sie tonisieren das Qi, helfen bei Abgeschlagenheit und Energiemangel. Sie sind nährend, wirken auf Gehirn, Nerven, Muskeln und Sehnen. Sie stärken sowohl das Nieren Yin als auch das Nieren Yang, sind bei Schwächezustand, Wachstumsstörungen, Rückenschwäche (im Lumbalbereich) und in der Stillzeit indiziert. Sie helfen bei weichem Stuhl und Durchfall und wirken auf die Magen- und Darmschleimhaut.
Obwohl Kakao seit dem 17 Jahrhundert in China angebaut wird, findet er wenig Anwendung in der chinesischen Diätetik und kommt in der Literatur kaum vor. Er wirkt stärkend, anregend und diuretisch und hilft Appetit zu machen (zumindest auf mehr Schokolade ;-)) und baut auf bei Schlafsucht.
Orangenschalen unterstützen über den bitteren Geschmack das nach unten leiten und über ihr Aroma wirken sie Qi bewegend. Sie wirken Stagnation entgegen und erhöhen die Verträglichkeit da sie über die Bitterstoffe die Verdauung aktivieren und Feuchtigkeit trocknen.
Grand-Marnier wird natürlich in der Literatur nicht angeführt, er deckt das Metall-Element ab und seine Schärfe zerstreut, er dynamisiert und sorgt somit für eine bessere Bekömmlichkeit. Im Rührteig unterstützt der Rum (ebenfalls Metall-Element) die Triebwirkung des Backpulvers, in der Medizin unterstützt Alkohol die Wirkung und macht die Leitbahnen durchlässig.
Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.
In die könnt ich mich glatt reinlegen!
LG Kony
da musst du aber schon eine ziemliche masse produzieren oder den laden vom herrn fruth aufkaufen -;)) lg
pascale
Pascale, ein Traum …. ich mache sie heute zum dritten Mal, weil sie immer sofort weg sind … SUPER SUPER SUPER !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
das heißt sie schmecken auch deinen Kindern….? das muss ich sofort bekannt machen, das ist ja ein Kompliment der Extra-Klasse! DANKE!!!
Ich liebe diese Maroniherzen! Ich liebes dieses Rezept und die dafür verwendeten Zutaten! Danke dafür, Pascale! 🙂
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, selbst Maroniherzen zu machen … einmal im Jahr gönne ich mir ein Herzchen von der Bäckerei, die sehen toll aus und sind auch wirklich sehr lecker. Leider ist Sahne drin …
Deshalb bin ich sehr stolz auf meine selbst gemachten Maroniherzen, mit Cashewmus. Die Zubereitung ist super einfach, sie sehen zum Anbeißen aus und sind unglaublich lecker.
Liebe Katharina,
es gibt so viele Dinge wo man nicht auf die Idee kommt es selber zu machen und dann gehts leicht und ist Spitze! Mein letztes AHA Erlebnis in diese Richtung ist das Deo Rezept! Unbedingt ausprobieren!
Und danke für dein wundervolles Feedback, das mich total freut, glg Pascale
Liebe Pascale,
Das Rezept klingt sehr interessant. Über eins habe ich mich allerdings gewundert. Du tust die Maroni ins Tiefkühlfach? Ich habe von Barbara Temelie gelernt, alles was tiefgefroren ist hat keine Energie mehr. Wie stehst du dazu? Und was ist eine Kartoffelpresse?
Hallo liebe Carola, danke für deine berechtigte Frage. In diesem Fall hat es einen ganz praktischen Grund: damit ich die Herzen leichter bzw schneller mit Schokolade überziehen kann, weil die Herzen einfach schön ausschauen, aber sehr fragil sind, wenn sie warm sind. Daher.
Du kannst natürlich einfach Kugel aus der Masse rollen und diese dann eintauchen, dann kannst du dir das mit dem kalt stellen sparen.
Im Prinzip halte ich es mit Barbara Temelie, aber nicht dogmatisch. Bei mir kommen schon auch mal TK Erbsen oder Himbeeren auf den Tisch. Es kommt sehr viel Kälte durchs Frieren rein, auch wenn man es nachher wieder kocht oder aufwärmt…und dennoch sind die Herzen hochwertiger als die Lila-Kuh 😉 und mit Liebe gemacht. Ich hoffe das hilft dir weiter.
Eine Kartoffelpresse ist so was, schau mal hier: https://amzn.to/2DhiDe2
glg Pascale
Hallo! Da ich mich derzeit ziemlich glutenfrei ernähre wegen Morbus crohn kommt mir das Rezept sehr gelegen ?. Wie lange halten die Herzen? Ich möchte nämlich heuer mein ganzes weihnachtsgebäck ohne Mehl machen und ich finde, da würde das auch ganz gut dazu passen ?. LG Conny
Liebe Conny, danke für dein Feedback. Bei uns waren die Maroni-Herzen immer spätestens nach 3 Tagen weg.? Ich kann daher nicht viel zum Thema Haltbarkeit sagen. Würde aber auf Grund der feuchten Zutaten und des geringen Zuckeranteils dafür plädieren, sie innerhalb einer Woche zu verspeisen. Viel Freude und Genuss, Pascale
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