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Pascale Neuens

Weniger Zucker mehr Geschmack: Blutorangen-Sesam-Muffins

Heute falle ich mal mit der Tür ins Haus: Hast du dir schon mal überlegt, wie viel Zucker du pro Tag zu dir nimmst? Neulich bin ich über diese Statistik gestolpert, jeder Deutsche (in Österreich wird es nicht viel anders sein) folgende Mengen:

  • gut zehn Kilogramm Schokolade und Schokoladenerzeugnisse aus
    weiterverarbeiteten Produkten, wie beispielsweise Osterhasen
  • rund zwei Kilogramm Kakaopulver, das vor allem in der industriellen Fertigung eingesetzt wird
  • fünfeinhalb Kilogramm Bonbons und Zuckerwaren, wie unter anderem kandierte Früchte, Fruchtgummis und Marzipan
  • sieben Kilogramm sogenannte feine Backwaren wie Kekse, Lebkuchen und Knäckebrot
  • dreieinhalb Kilo gesüßte Knabberartikel wie zum Beispiel Chips oder Cracker
    sowie die gleiche Menge an Speiseeis und Sorbets

Wenn du dir jetzt denkst, ha, gewonnen, das trifft auf mich ganz sicher nicht zu, dann wären da noch die vielen Zuckerfallen die uns gar nicht so bewusst sind:

In allen industriellen Lebensmitteln – auch pikanten – ist Zucker enthalten. Der Grund ist die Fettphobie der letzten Jahrzehnte! Aber ohne Fett schmeckt das Essen nicht. Zucker bot der Industrie eine willkommene Alternative um den Geschmack der Nahrungsmittel aufzupeppen. Daneben dient er als Konservierungsstoff, Färbe- und Bindemittel, gibt den Produkten Form und Struktur und er ist billig. Durch das Beimengen von Zucker, erspart sich die Industrie das Zugeben hochwertiger, teurer Zutaten. Zucker ist in Fertiggerichten, Instantsuppen, Suppenwürfeln, Aufstrichen, Brot, Wurst, Feinkostsalaten, Dressings, Saucen,…

      

Das Schwierige ist, dass Zucker unter so vielen Decknamen auftaucht. Steht auf der Packung eine Endung mit „-ose“, dann ist Zucker drin: Saccharose (Haushaltszucker), Glukose (Traubenzucker), Maltose (Malzzucker), Fruktose (Fruchtzucker). Und dann wären da noch Sirups, Süßungsmittel und Zuckeralkohole. Invert-, Glukose-, Fruktose-, Mais-, Stärkesirup, Dicksaft, Maltodextrin, Maltoextrakt, Magermilchpulver, Süßmolkepulver, Xylit, Sorbit, Erythrit, …. Das ist alles beabsichtigte Irreführung, damit werden wir Konsumenten getäuscht.

Wenn du die Zutatenliste absuchst, wird dir schwindelig und das Schockierende: Der Begriff „zuckerfrei“ darf für alle Produkte verwendet werden, die keinen raffinierten weißen Zucker enthalten. Es ist also längst nicht alles „zuckerfrei“ wo „zuckerfrei“ draufsteht!!!

Mein Tipp: kaufe am besten natürliche, unverarbeitete Lebensmittel die aus EINER Zutat bestehen und backe selber! Dann entscheidest DU welchen und wie viel Zucker hinein kommt. Dabei wechsle ich die Zuckerquellen genauso ab, wie alle anderen Nahrungsmittel: einmal Bio-Rohrohrzucker für Kuchen, ab und zu etwas Ahornsirup oder Honig über den Brei, Trockenfrüchte für glutenfreie Muffins und wo es nicht auf die Masse zum Backen ankommt nehme ich mitunter auch mal Stevia. Bei Birkenzucker bin ich vorsichtig, einerseits hat er zwar den großen Vorteil den Blutzuckerspiegel nicht zu belasten, andererseits sorgen die weitgehend unverdaubaren Zuckeralkohole, häufig für Durchfall und Blähungen Bei Reizdarm und empfindlicher Verdauung sind sie somit nicht das Mittel der Wahl.

Ich reduziere auf jeden Fall die in Rezepten üblicherweise angegebene Zuckermenge um zumindest ein Drittel, meistens um einiges mehr. Sogar meinen Kindern sind herkömmliche Süßigkeiten meistens zu süß. Probiere es aus. Nach einer kurzen Umgewöhnungsphase wird es dir genauso schmecken!

Einige Vorteile wenn du weniger Zucker isst:

  • du schläfst besser
  • dein Energielevel beliebt konstanter
  • dein Hautbild verbessert sich
  • dein Immunsystem wird gestärkt
  • Gewichtsstabilisation
  • du senkst dein Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Sprechen dich diese gesundheitliche Vorteile an und du weißt noch nicht wie du das im Alltag gut umsetzen kannst?

Was wäre wenn täglich Essen und gut für dich sorgen ganz leicht ginge?
Wenn du jede Menge Rezept parat hast und nie wieder verlegen und verloren in deiner Küche rumstehst.
Wenn du dich – etwas luxemburgisch ausgedrückt – einfach sauwohl fühlen würdest?

Oder fang gleich an zu backen: zucker- und getreidefreien Apfelkuchen, Karotten-Schoko-Muffins oder  ein saftiger Hirse-Auflauf. Statt viel Zucker, packe ich andere Aromen rein. Heute im Einsatz, das Aroma von Schale und Fruchtfleisch der köstlichen Bio-Blutorangen.

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Orangenmuffins mit Sesam (12 Stück)

4 EL schwarzer Sesam E
3 kleine Bio-(Blut-)Orangen H
150 g weiche Butter E
80 g Rohrohrzucker E
1 Prise Salz W
1TL Backpulver H
1 EL Kakaopulver F
1TL Vanillepulver E
2 große Eier (oder 3 kleine) E
90 g Kartoffelstärke (oder Mehl) E
60 g gemahlene Mandeln E
1 EL Grand-Marnier oder ½ TL Kardamom M
weiche Butter und Mehl für das Blech oder Papierförmchen

Das Backrohr auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Vertiefungen eines Muffinblechs mit Butter fetten und mit Mehl ausstreuen oder Papierförmchen einsetzen.

Den Sesam in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten, anschließend abkühlen lassen und fein mahlen. Ich verwende dazu eine alte elektrische Kaffeemühle.

Orangen waschen 12 schöne, aber hauchdünne Scheiben abschneiden. Ich habe dazu 1 ½ Orangen gebraucht. Die restliche Orangen schälen und in kleine Stücke schneiden.

Die Butter mit dem Zucker, dem Salz und der Vanille cremig rühren. Die Eier jeweils einzeln gut unterrühren. Die Stärke oder das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, dem Sesam, dem Backpulver, Grand Marnier oder gemörserter Kardamom und dem Kakaopulver vermischen und unter den Teig mischen. Die gehackten Orangenstückchen ebenfalls untermischen.

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Den Teig in die Vertiefungen des Muffinblechs füllen und jeweils mit einer Orangenscheibe belegen. Circa 25 Minuten backen. Garprobe machen.

Das Blech aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen, die Orangenmuffins aus den Vertiefungen des Blechs lösen, eventuell mit Staubzucker bestreuen und abkühlen lassen vorm servieren.

Aus der Sicht der TCM:

Ein reichlicher Sesamverzehr kann vor Osteoporose, Tinnitus, Zahnverfall, Wechselbeschwerden und Unfruchtbarkeit schützen. Schwarzer Sesam baut das Blut auf, hilft bei Sehschwäche, Haarausfall, brüchigen Nägeln, Schlaflosigkeit, Schwindel und Taubheitsgefühl in den Extremitäten, er unterstützt die Milchbildung in der Stillzeit!

Auch aus westlicher Sicht liefert Sesam viele Vorteile: hochwertige, größtenteils ungesättigte Fettsäuren, hochwertiges Eiweiß, reich an Kalzium und Magnesium, was seine Relevanz für die Knochengesundheit, Knorpel, Gelenke, Zähne und Muskeln (Herzmuskel) bestätigt.

3 EL Sesam entsprechen bereits der Kalziummenge eines Glases Kuhmilch. Ein regelmäßiger Sesamverzehr kann den Blutdruck senken und innerlich für schöne Haut und Haar sorgen. Bei trockener Haut wird zusätzlich Sesamöl oder -paste als Pflege empfohlen.

Noch besser wäre es den Sesam regelmäßig und OHNE Zucker in den Speiseplan einzubauen. Da diese kleinen Dinger aber genau so köstlich schmecken, wie sie ausschauen bringe ich wieder mal das Feuer-Element ins Spiel. Die Freude die im grauen Winter-Alltag schon mal eintrüben kann… Also so ein bisschen Sonne zum Essen, wer kann dazu schon nein sagen?

Hast du schon mein KOCHBUCH?

Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.

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