Krisen gehören zum Leben dazu und während ich früher in so einem Fall eher den Kopf in den Sand gesteckt habe und gehofft habe, das möge alles ganz schnell an mir vorüberziehen, ertappe ich mich jetzt manchmal beim Genießen der misslichen Lage im Wissen, dass ich danach stärker sein werde und noch besser weiß wer ich bin und was ich will.
Weißt du was du willst und was dir wichtig ist? Setzt du dich dafür ein? Letzte Woche habe ich auf Facebook eine Umfrage zur Weiterentwicklung meines Kurses 30 Tage – fit essen gemacht. Bei der Frage „Was sind deine Probleme dabei, deine Wohlfühl-Ernährung zu finden und zu halten?“ haben 38% der Befragten die Option „Ich bin verwirrt von den vielen unterschiedlichen Ernährungstipps“ gewählt, auf Platz 2 landete die Antwort „Ich weiß nicht was mein Körper braucht“. Erfreulicherweise können sich 72% vorstellen Hilfe in Anspruch zu nehmen und als wichtiges Hilfsinstrument gilt für ein Drittel der Befragten persönliches Feedback zu ihrem Ernährungsprotokoll, für ein Viertel wäre es hilfreich monatlich einen Plan als Stütze mit Rezepten und Tipps und Tricks zu bekommen.
Falls dich du dich noch an der Umfrage beteiligen möchtest, du findest sie HIER.
Ich möchte kurz auf die vorherrschende Verwirrung bezüglich Nahrungstrends eingehen: ich kann es nachvollziehen, tag täglich kommen neue Foodtrends auf und man hört das Gegenteil von dem was gestern als gesund galt. Meine ganz große Bitte: lass dich davon nicht verrückt machen. Am Besten du liest solche Nachrichten gar nicht, nimm dir Trends nicht zu Herzen. Sie werden geschaffen um Geld zu machen, genau aus diesem Grund quellen die Regale vor lauter Superfoods über. Hör auf deinen Körper und iss regionale, saisonale natürliche Lebensmittel in dem du so oft wie möglich für dich kochst!
Genau das haben viele Menschen verlernt! Fahr zu einem Bauernmarkt in deiner Gegend, schau dich um, was die Natur zu der jeweiligen Jahreszeit zu bieten hat und koche daraus, etwas auf das du Lust hast – in der bestmöglichsten Qualität!
Wenn die Rezepte deiner Oma es dir angetan haben, bedenke bitte: Bewege ich mich ausreichend um dieses Essen umsetzen zu können? Das Problem ist nämlich nicht nur das, dass wir falsch essen, wir bewegen uns auch zu wenig. Deshalb können wir heute nicht mehr genau gleich essen wie vor 50 oder 100 Jahren, weil wir die Nährstoffdichte von damals einfach nicht mehr verbrennen, wenn wir den ganzen Tag hinterm PC sitzen. Neulich im Gespräch mit einer lieben Kollegin in Berlin musste ich total lachen, da sie meinte: Nicht nur, dass niemand mehr selber kocht, aber jetzt fangen sie auch noch an bei den ganzen neuen Lieferservices zu bestellen, dadurch gehen sie noch nicht einmal mehr bis zu ihrem Lieblings-Imbiss ums Eck. Stimmt vollkommen! Schau dich um nach einer App die deine Schritte zählt und setz dir ein Ziel wie weit du täglich gehen willst…
Ich freue mich jetzt schon extrem die nächste Woche endlich frische Luft zu tanken und mich sportlich auf der Skipiste auszutoben. Die letzten Tage in Wien waren sehr grau, neblig und trüb. Und in Gedanken kann ich es nicht erwarten mir die Sonne am Sessellift baumelnd auf die Nase scheinen zu lassen. Und während ich am Pistenrand darauf warte dass meine Familie von irgendwo wieder aus dem Wald geschossen kommt, werde ich dir gedanklich ein bisschen Sonne, Schnee und frische Luft zukommen lassen, solltest du derzeit dem Alltag nicht entfliehen können. Damit auch dein Teller sich mitten im grauen Alltag bunt färbt, habe ich heute ein wunderbares Winter-Rezept für dich:
Winter-Ofengemüse (4 Portionen):
500 g Kartoffeln
500 g Karotten
500 g rote Rüben
100 g Pinienkerne
Olivenöl
1 Krenwurzel
Pfeffer
Meersalz
3 Blutorangen
50 g Kapern
frische Petersilie
Backofen auf 200° vorheizen.
Kartoffeln und rote Rüben schälen und in Spalten schneiden. Die roten Rüben feiner als die Kartoffeln schneiden, da sie sonst nicht gar werden. Karotten waschen und der Länge nach vierteln.
Vorbereitetes Gemüse auf ein Backblech geben und mit 6-7 EL Olivenöl beträufeln, salzen und pfeffern. Für 1/2 Stunde zum Schmoren ins Rohr geben, gelegentlich prüfen ob das Gemüse nicht zu dunkel wird, wenden und weitere 15 Minuten braten.
Pinienkerne trocken in einer Pfanne rösten. Die Orangen schälen und in Scheiben schneiden. Das gebratene Gemüse mit den Orangenscheiben anrichten, mit Pinienkernen bestreuen und frischen Kren darüber reiben. Um die saure Note zu unterstreichen gebe ich gerne noch ein paar Kapern darüber und dekoriere mit frischem Kresse.
Das Wintergemüse schmeckt hervorragend zu gedünsteten Fischfilet, aber auch mit Gnocchis macht es am Teller eine gute Figur. Am nächsten Tag kannst du dir die Reste als Salat mit in die Arbeit nehmen!
Aus der Sicht der TCM:
Zitrusfrüchte sind im Winter zu kalt um in großen Mengen genossen zu werden. Vor allem bei Wind-Kälte sollte man davon absehen. Wind-Kälte ist der TCM Ausdruck für eine frisch eingefangene Verkühlung: der Zustand wo es einen fröstelt und man ahnt, dass man möglicherweise krank wird. Das ist der Moment für frischen Ingwer, Kren oder Zwiebeln. Durch den scharfen Geschmack sorgen diese Lebensmittel dafür, dass (mit etwas Glück bzw. durch ausgiebiges Schwitzen unter der Bettdecke) der krankmachende Eindringling wieder raus aus deinem Körper katapultiert wird.
Während die Lunge (aus TCM Sicht sitzt hier das Immunsystem) gegen die Verkühlung ankämpft, kann es sein, dass dein Dickdarm träge wird und du unter Verstopfung leidest. Dann ist die rote Rübe ideal. Sie regt die Darm-Peristaltik an und tonisiert wie alle roten Lebensmittel dein Herz-Blut. Um es mit einem Trendwort auszudrücken: sie ist ein wahres Superfood und sollte in dieser Jahreszeit wöchentlich am Speiseplan stehen!
Die Zubereitung im Backrohr bringt Wärme in die Speise und die kühle Orange wird ausgeglichen. Wenn du nicht auf den fröhlichen Geschmack von Zitrusfrüchte verzichten möchtest, dann kombiniere sie mit wärmenden Zutaten und Kochmethoden.
Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.