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Pascale Neuens

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Aprikosen Tarte – die Marillenknödel der Provence

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Neulich bin ich im Bücherkasten meiner Eltern über das Buch “le traitement des maladies par les légumes, les fruits et les céréales“* von Jean Valnet (1920-1995) gestolpert. Was für ein Fund! Er ermöglicht mir den direkten Vergleich der Wirkung der Lebensmittel nach TCM mit der europäischen Pflanzenheilkunde! Valnet beschloss bereits im zarten Alter von neun Jahren Arzt zu werden, da das Tun seiner Großmutter als Hebamme ihn so stark beeindruckte. Er wollte mit Pflanzen therapieren und beschäftigte sich von früh auf mit den Anwendungsmethoden und der Dosierung von ätherischen Ölen. Er wurde vielfach für seine wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet.

Sein Buch “Les Huiles Essentielles Hormones Végétales“ (1964), gilt als erstes medizinisches Buch der Aromatherapie. Jean Valnet verstarb 1995 im Alter von 75 Jahren. Mein Buchfund enthält eine Widmung meiner “Ersatz-Großeltern” aus meinem letzten Beitrag. Sie haben meinen Eltern das Buch 1983 geschenkt, weil sie den Inhalt so wertvoll fanden.

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Warum die beiden, ähnlich wie Docteur Valnet, trotz ihres Wissens und der gesunden Lebensweise im Süden Frankreichs keine Achtzig wurden, dieses Geheimnis wird wohl für immer mit ihnen ruhen … dennoch beschäftigt mich diese Frage immer wieder, zuletzt als ich einen Artikel über Emma Morano (*29.11.1899) las: Mit 116 Jahren ist sie derzeit die älteste, lebende Frau der Welt und der einzige Mensch der noch vor 1900 das Licht der Welt erblickte. Als Geheimtipp für ihr langes Leben führt sie eine etwas eigene Diät an: täglich 2 rohe Eier, etwas rohes Fleisch (klein gehackt), eine pürierte Banane, Gemüsebrühe und Pasta sowie gelegentlich eine Grappa und ein Gianduitto …

Warum werden manche Menschen besonders alt und andere sterben trotz vorbildhaftem Lebensstil relativ früh? Was Emma Morano sicherlich zur Genüge hat ist Humor, so meint sie in dem Artikel: “es habe wohl geholfen, dass sie nur kurz mit ihrem Ehemann zusammenlebte”. Weiters tanzte sie viel und gerne und behauptet stets positiv an jeden einzelnen Tag herangegangen zu sein. So schließt auch das Interview mit: “ich fühle mich gut und ruhig wie ein Papst und solange das so ist, bleibe ich hier bei euch.“

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…. ich gehe dann mal in die Küche … auch wenn es nicht unbedingt helfen wird uralt zu werden, es gibt mir ein gutes Gefühl und zur Feier des Tages gibt es was Süßes – zum Teilen und gemeinsam Genießen und Lachen!

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Gluten- und laktosefreie Aprikosen-Tarte (8 Portionen):
Für den Teig (Tortenform 28 cm):
250g Walnüsse, gemahlen und geröstet
100 g Butter
100 g Zucker
1/2 TL Kardamom, gemahlen
1 Prise Salz
1 TL geriebene Zitronenschale
(Alternativ kannst du einen glutenhältigen Mürbteig aus 250g Mehl, 125g Butter, 50g Zucker, 1 Eigelb, 1 EL kaltem Wasser und einer Prise Salz zubereiten)

Für den Belag:
500 g Marillen, unbedingt Ausschau nach der rotwangigen Sorte halten – ich bilde mir ein nur die haben das volle Aroma und den parfumierten Geschmack der Provence
3-4 Lavendelblüten
1 EL Honig, perfekt ist Lavendelblütenhonig…
1 Prise Vanille

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Für den Teig: Backrohr auf 175° erhitzen. Nüsse mahlen und in einer Pfanne anrösten bis zum Duften anfangen, abkühlen lassen (oder bereits fertig gemahlene und geröstete Nüsse verwenden). Butter bei mittlerer Temperatur vorsichtig schmelzen, mit den Walnüssen und dem Zucker, der fein geriebenen Schale und je einer Prise Kardamom und Salz vermischen. Den Boden einer Springform mit Backpapier belegen, den Ring seitlich mit Butter einfetten und über das Backpapier befestigen. (Das Backpapier schaut seitlich raus). Die Masse einfüllen, glatt streichen und seitlich einen circa 2cm hohen Rand herausarbeiten, am Besten einfach mit den Fingern festdrücken, damit die Masse schön an einander klebt. Mit Alufolie abdecken und 15 Minuten backen. Der Boden sollte fest werden, aber noch keine Farbe annehmen.

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Während dessen die Marillen waschen und halbieren. Die Marillen dicht aneinander mit der Schnittfläche nach unten auf den vor gebackenen Teig legen und weitere 20-30 Minuten bei 180° backen. Die ersten 15 Minuten habe ich die Tarte weiterhin mit der Alufolie abgedeckt. Die letzten 10 Minuten habe ich die Folie entfernt. Die Marillen sollen schön weich werden, aber nicht verfallen. Noch heiß mit 1 EL Honig beträufeln – das verleiht ihnen einen schönen Glanz – und mit etwas Vanillepulver und den abgelösten Lavendelblüten dekorieren. 

Der Teig ist sehr zerbrechlich – man kann die Tarte eigentlich nicht im Ganzen vom Backpapier herunterheben – aber der Geschmack macht diesen Mangel wett! Am besten kurz abkühlen lassen und die Stücke mit Hilfe eines Tortenhebers auf die Teller verteilen.

Wenn du dir nicht sicher bist ob du küchentechnisch bereits geübt genug für diese zarte Tarte bist, empfehle ich dir die doppelte Menge Marillen zu verwenden, diese zu entkernen und zu vierteln und in eine ofenfeste Schüssel zu füllen und den Teig wie Streusel darüber zu bröseln. Das ganze dann als Crumble 30 Minuten im Rohr bei 180° backen. Schmeckt gleich gut wie die Tarte und du hast mehr Obst dabei! Es reicht in dem Fall die halbe Teigmasse aus! Ob Crumble oder Tarte, natürlich schmeckt beides hervorragend mit etwas Schlag oder Vanilleeis. Ich würde Kokosobers verwenden, dazu dicke ich Kokosmilch mit etwas Flohsamenschalen ein.

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Aus der Sicht der TCM:

Marillen/Aprikosen tonisieren das Blut und helfen bei Anämie, Schwäche und in der Stillzeit. Marillen lösen Schleim auf und transformieren diesen. Sie nähren das Yin, wirken durststillend und befeuchtend, helfen bei trockenem Mund, trockener Kehle und trockenem Husten, chronischen Halsentzündungen und regulieren den Stuhlgang.
Laut der Nährstoffanalyse aus J. Valnets Buch enthalten Marillen sehr viel Vitamin A, sekundäre Pflanzenstoffe und er konnte beweisen, dass Marillen bei Blutmangel gleich Blut aufbauend wirken wie Kalbsleber. Im reifen Zustand sind sie äußerst nährend, wohl bekömmlich und durststillend. Er verwendete sie weiters um den Appetit anzuregen, bei Nervenschwäche, Schlaflosigkeit und zur Stärkung der Abwehr, für geschwächte Personen. Sprich die Indikationen sind relativ deckungsgleich mit den Anwendungen nach TCM!

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Lavendel ist kühl, leicht bitter und leicht scharf. Er beruhigt den Geist und aufsteigendes Leber Yang, wirkt bei innerer Anspannung, Schlafproblemen, Migräne und Angst. Er wirkt innerem Wind entgegen und hilft bei Drehschwindel, er wirkt mild bewegend und hilft bei Krämpfen und Schmerzen. Er leitet feuchte Hitze aus und klärt Hitze, er findet Anwendung bei Entzündungen (Haut, Bindehaut).

Walnüsse tonisieren das Nieren Yang und die Essenz. Sie stärken das Qi. Butter tonisiert das Yin und hilft bei Trockenheit der Lunge (Husten), des Dickdarm (Verstopfung), bei trockener, rissiger Haut und Auszehrung. Beim Verzehr von grösseren Mengen Zucker kommt es zu starker Befeuchtung und möglicher Schleimbildung. Die Tarte unbedingt für eine größere Runde backen, dass nicht die Gefahr besteht, dass du sie alleine verputzt!

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(*Behandlung von Krankheiten mit Gemüse, Obst und Getreide)

Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.

4 Gedanken zu „Aprikosen Tarte – die Marillenknödel der Provence“

  1. So eine schöne Tarte, ich kann mir die saftig weich gebackenen Marillen richtig gut vorstellen! Da ich Nüsse nicht so gut vertrage werd ich sie mit einem anderen knusprigen glutenfreien Boden ausprobieren sobald ich richtig gute reife Marillen ergattert hab! Und den Tipp mit dem Kokosobers find ich genial, nimmst du da die ganzen Schalen oder die gemahlenen? Ich habs mal mit den gemahlenen versucht aber das ist dann schon etwas zäh geworden… vielleicht hab ich aber auch einfach zuviel davon erwischt 🙂
    Danke für die schöne Inspiration!

    1. Liebe Julia, bitte um info welchen glutenfreien Teig du verwendest?
      Zum Kokoobers: Ich lasse 1 TL gemahlene Flohsamenschalen ca 15 Minuten in 100ml Wasser quellen. Dann schlage ich Kokosmilch mit dem Pürierstab auf und füge bis zur gewünschten Konsistenz Samen zu. Etwas Vanille, Zitronenschale oder Kardamom runden den Geschmack ab.
      Glg Pascale

    1. Liebe Lilli, geht es darum das Rezept vegan zu machen? Das ist nicht mein Spezialgebiet, möglicherweise funktioniert es mit Kokosöl, aber in diese Richtung habe ich noch keine Versuche durchgeführt, lg Pascale

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